Das Schuljahr 2022/23 geht nun zu Ende und die Kunst-AG der Grundschule Runkel hat viel zu berichten, denn es war ein kunterbuntes Schuljahr mit zwei tollen Kunstaktionen in Gießen. Die Kunst-AG der Grundschule Runkel ist seit mehr als einem Jahr Teil des Uniprojektes „KunstKooperation“ (KuKo) der Justus-Liebig-Universität Gießen und wird von der angehenden Lehrkraft, Jennifer Maage, geleitet. Die Kooperation kam durch ihr Förderschullehramtsstudium zustande und bereitet den Kindern große Freude. In der Kunst-AG ist das Besondere, dass die Kinder künstlerisch frei und ohne Notendruck arbeiten dürfen. Sie bekommen die Zeit, die sie benötigen, um ihre eigenen kreativen Ideen umzusetzen, eigene Kunstprojekte durchzuführen, sich mit den anderen auszutauschen und neue Materialien sowie Techniken kennenzulernen. Im ersten Halbjahr durften die jungen Künstler*innen der Johann-Christian-Senckenberg-Schule Runkel sogar auch zum ersten Mal ihre eigenen Kunstwerke bei der großen KuKo-Kunstausstellung im Prototyp in Gießen ausstellen. Der Karton diente bei dieser Ausstellung hauptsächlich als Upcycling-Material und als Modul, aus dem Trennwände, aber auch teilweise die Kunstobjekte für den Ausstellungsraum geschaffen wurden. Man muss nicht immer alles sofort wegschmeißen. Genau mit dieser Thematik beschäftigten sich die Kinder der Schule in Runkel intensiv und sie waren größtenteils überrascht, was man aus den kleinsten Dingen, wie zum Beispiel einem braunen hässlichen Karton noch so alles machen konnte. Die Kinder zeigten sich sehr experimentierfreudig und gestalteten komplett frei in kleinen Gruppen ihre Kunstwerke für die Kunstausstellung. Dabei wurde nicht nur die Kreativität, sondern natürlich auch das kooperative Arbeiten im Team gefördert. Das Kunstfeld der Ausstellung mit dem Titel „6 bis 101“ war generationsübergreifend sowie kunstkooperativ und wurde durch Ansichten über die Welt von gestern, heute und morgen miteinander verbunden. Unter dem Motto „Mit Freude sitzenbleiben“ haben die jungen Künstler*innen unserer Schule aus acht Stühlen, Tiere entstehen lassen. Zu sehen waren bei der Ausstellung Koala, Minnie Maus, Teufel, Hase, Giraffe, Pandabär, Hund, Pikachu/Pokémon sowie unterschiedliche Zeichnungen der Kinder. Mitten im Raum präsentierten die Schüler*innen der Johann-Christian-Senckenberg-Schule eine bunte Vielfalt und gleichzeitig die fantastische Welt im Schulalltag. Die Stühle waren zuvor gewöhnliche, alte Schulstühle, die wohl bald entsorgt worden wären. Mittlerweile strahlen sie in einem völlig neuen Glanz als Tiere, auf denen man auch noch mit großer Freude sitzen kann.
Aber, wie wurden denn nun aus den Schulstühlen diese Tiere? Die Kinder der Kunst-AG sollten sich zunächst einmal ihre Gedanken im Zweidimensionalen zur Gestaltung machen und zeichneten erstmal ihre Ideen auf Papier. Danach erstellten sie in ihren Kleingruppen ein Grundgerüst mithilfe von Alufolie, Draht, Eierkartons, Klopapierrollen und Pappe.
Dieses Grundgerüst wurde dann mit Zeitung und Kleister eingekleistert, sodass eine Fläche entstand, auf die sie später die Farbe auftragen konnten. Im weiteren Verlauf entstand daraus dann das jeweilige Tier. Natürlich verlief das nicht immer problemlos, aber die Schüler*innen ließen sich nicht von den kleinen Problemen unterkriegen, halfen sich gegenseitig, arbeiteten lösungsorientiert und stets mit Freude an ihren Projekten.
Im zweiten Halbjahr ging es dann sofort weiter mit dem Upcycling-Gedanke. Anfangs gestalteten die Kinder der Kunst-AG aus den restlichen Eierkartons kleine Tierporträts und wer hätte es gedacht, eine zweite Ausstellung im Sommer stand auch wieder auf dem Plan. Im Rahmen des kunstkooperativen Projekts KuKo fand diesmal eine Sommer-Kunstaktion unter dem Titel „Landschaft mit Flair“ auf dem Kulturfest „Fluss mit Flair“ auf der Lonystraße in Gießen statt. Im Sinne des künstlerischen Statement Kultur, wurde den jungen und älteren Generationen hier wieder die Möglichkeit gegeben über die Präsentation ihrer Werke im öffentlichen Raum von ihren Wünschen, Träumen und Bedürfnissen zu erzählen, wenn es um das Thema „Landschaft“ geht. „Landschaft mit Flair“ – darum ging es also. In kurzer Zeit gestalteten die Kinder in der Kunst-AG kleine Welten gemäß nach ihren Vorlieben. Die entstandenen Landschaften waren geprägt von Schönheit und Fantasie, was natürlich das besondere Flair am Fluss in Gießen zusätzlich prägte. Die Besonderheit in der Kunst-AG ist die bunte Vielfalt und das Arbeiten, umgeben von unterschiedlichen Materialexperimenten. Die Kinder erkunden alle künstlerischen Bereiche und mit dem Thema „Landschaft mit Flair“ starteten sie eine neue künstlerische Reise durch unterschiedliche Welten. Genauso wie bei dem letzten großen Upcycling-Projekt, bei dem sie den alten Schulstühlen einen neuen Glanz mit den Tiermotiven verliehen haben, benötigten sie auch diesmal keine Materialien, die mit hohen Kosten verbunden sind. In Kleingruppen sind innerhalb weniger Wochen unterschiedliche Landschaften, gemäß nach den Vorlieben und Interessen der Kinder entstanden. Die Kinder konnten sich frei nach ihren Vorstellungen künstlerisch austoben, denn man muss dazu sagen, kleine Künstler*innen mit kunterbunten Ideen und Freude an der Kunst sind in der Kunst-AG immer herzlich willkommen! Bestaunen konnte man letztlich die Tierwelt mit dem großen Fluss und den kleinen Tieren, die Snoopy-Welt mit der weißen Schneelandschaft und ihrer Schlittschuhfläche, den Wasserpark mit dem spektakulären Riesenrad und der Wasserrutsche, aber auch Paris – die Stadt der Liebe, mittendrin der Eifelturm, umgeben von der Saine auf der gerade ein Boot seine Runden dreht. Des Weiteren gab es auch noch einen Vulkan, der gerade ausbricht und über die komplette Landschaft blickt sowie die kunterbunte Fantasiewelt mit ihren glitzernden Details, den Einhörnern und der guten Fee als Bewohner dieser Welt. Sie sollten nochmal zusammen einen Kontrast zu den anderen Landschaften herstellen und waren dementsprechend ebenfalls ein Hingucker.
Rückblickend brachte dieses kunterbunte Grundschuljahr der Kunst-AG in Runkel viel Flair mit sich und bereitete allen große Freude. Die restliche Zeit bis zu den Sommerferien beschäftigten sich die Kinder mit dem Thema „Gefühle“ und passend dazu, mit dem Buch „Heute bin ich…“ von Mies van Hout. Sie malten mit Ölkreide eigene Gefühlsfische und konnten somit das Schuljahr ausklingen lassen sowie positiv darauf zurückblicken.