Abbildung 2 zeigt einen Größenvergleich der Venus mit der Erde. Obwohl die Venus wegen ihrer ähnlichen Größe und Masse zur Erde häufig als ihr „Schwester- oder Zwillingsplanet“ bezeichnet wird, unterscheidet sie sich jedoch in vielerlei Hinsicht von unserer Erde: Die Venus hat die dichteste Atmosphäre der vier Gesteinsplaneten, sie besteht zu 96% aus für Menschen giftigem Kohlendioxid. Der Druck auf der Oberfläche ist 92 Mal größer als auf der Erde. Den gleichen Druck würde man verspüren, wenn man auf der Erde im Wasser 920 Meter tief tauchen würde.
Mit einer mittleren Oberflächentemperatur von 464°C ist die Venus der heißeste Planet im Sonnensystem. Auf ihr ist es sogar wärmer als auf der sonnenzugewandten Seite Merkurs, der viel näher an der Sonne ist. Das liegt an den dichten Wolken, von denen die Venus umgeben ist. Sie verhindern, dass die von der Sonne eingestrahlte Wärme auf der Nachtseite den Planeten verlassen kann (Treibhauseffekt). In der Venusatmosphäre gibt es auch Winde, die sogar so stark werden können, dass sie die Wolken in nur fünf Erdentagen einmal um den ganzen Planeten wehen können.
Eine weitere Besonderheit der Venus ist, dass sie sich in entgegengesetzter Richtung zu den meisten anderen Planeten um ihre eigene Achse dreht. Für einen Beobachter auf ihr geht die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Außerdem ist die Venus der einzige Planet, der für eine Rotation um die eigene Achse (243 Erdentage) länger benötigt als für die Umrundung der Sonne (225 Erdentage). Da sich die Venus jedoch in entgegengesetzter Richtung dreht, dauert es von einem bis zum nächsten Sonnenaufgang „nur“ 117 Erdentage.