Die Klasse 7a hat gemeinsam mit den beiden Lehrkräften Frank Kötter und Jennifer Maage in ihrem Upcycling-Projekt bewiesen, dass man nicht alles sofort wegschmeißen muss, sondern aus vielen alten Dingen mit ein bisschen Kreativität neue Gebrauchsgegenstände erschaffen kann. Die SchülerInnen lernten die Bedeutung von Upcycling genauer kennen und beschäftigten sich im Kunstunterricht intensiv damit. Dabei lernten sie vor allem, dass Upcycling eine Form der Wiederverwertung ist, bei dem Müll oder scheinbar unbrauchbare Dinge in etwas Neues verwandelt werden. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem das Ausgangsmaterial oft an Wert verliert, steigert man beim Upcycling den Wert des Ursprungsmaterials.
Das Thema ist sehr vielfältig und die SchülerInnen konnten sich hierbei kreativ austoben. Im Vergleich zum allgemeinen Kunstunterricht, wo man beispielsweise mit Stift und Pinsel ein Gemälde anfertigt, war dies eher ein etwas abwechslungsreicher Unterricht für alle, denn die SchülerInnen konnten sich in allen künstlerischen Praktiken und Techniken ausprobieren. Innerhalb der Projektarbeit wurden kostengünstige Materialien verwendet, mit dem die SchülerInnen in ihrem Alltag in Verbindung kamen. Des Weiteren konnten dadurch natürlich auch Materialerfahrungen gemacht werden und jeder hat dabei sein eigenes Vorstellungsvermögen angeregt.
Die SchülerInnen wurden anfangs mit dem Thema vertraut gemacht. Dafür erfolgte eine theoretische Einführung zum Thema „Upcycling“. Es wurde gemeinsam ein Tafelbild zu folgenden Fragen erstellt: Was bedeutet das Wort? Was ist der Vergleich zwischen Recycling und Upcycling? Und wie sehen eigentlich Upcycling-Gegenstände aus?
Die letzte Frage wurde zusätzlich mit Bildern zum Upcycling, was man sich darunter im künstlerischen Bereich vorstellen kann, untermalt und ein gemeinsamer Austausch untereinander durfte natürlich auch nicht fehlen.
Die Klasse 7a war nun in der Theorie gut ausgebildet und es folgte schließlich der praktische Teil. Die SchülerInnen sollten in Gruppenarbeiten jeweils ein Klassenraumumgestaltungsobjekt und ein Spiel entwerfen. Sie durften zu diesen beiden Oberthemen erstmal Vorschläge machen, die gemeinsam an der Tafel gesammelt wurden. Anschließend konnte sich somit jede Gruppe von den Vorschlägen etwas aussuchen, zudem sie arbeiten wollten.
Die Planung und Recherchearbeit innerhalb der Gruppen erfolgte mithilfe der Werbeblättchen von Aldi, Lidl usw.
Die SchülerInnen sollten alles aufschreiben, was ihnen einfällt und sich über die Materialien für ihr Projekt beraten, die sie zur Verfügung haben und mitbringen könnten. Alle Beteiligten brachten Materialien von zuhause mit und die Projektarbeit konnte starten. Den Schülern wurde freigestellt, ob sie drinnen oder im Freien arbeiten wollten.
Dabei hatten sie die Gelegenheit Materialerfahrungen zu machen und sie konnten ihr handwerkliches Geschick bei der Arbeit mit Geräten und Materialien aus dem Werkraum wie Farbe, Bohrer, Sägen und weiteren Werkzeugen zeigen. Nebenbei wurden auch Möglichkeiten geschaffen, fächerübergreifend zu unterrichten. Jeder fertigte zusätzlich eine Projektbeschreibung an und der Deutschunterricht wurde dementsprechend mit einbezogen.
Die SchülerInnen waren mit Spaß und Freude im Unterricht dabei und es war schön zu sehen, wie sie gemeinsam in ihren Gruppen arbeiteten und welche Ideen ihnen noch zusätzlich kamen, um die Wartezeit zu überbrücken, wenn beispielsweise die Farbe oder der Kleber trocknen musste. So hat sich eine Gruppe einen Hut aus zerschnittenen Milchbeuteln und Klopapierrollen gebastelt. Insgesamt sind während des Projektes beeindruckende Werke entstanden. Darunter zählte auch das bekannte Spiel „Twister“, hergestellt aus einer großen alten Plane.
Das Spiel „Mensch ärgere dich nicht“ mit Spielfiguren aus Actimel Flaschen. Eine Murmelbahn aus zusammengefügten Klopapierrollen und Verpackungsmaterialien sowie das Spiel Dosenwerfen. Aber, auch Aufbewahrungsboxen aus geflochtenen zerschnittenen Tetrapaks und Blumentöpfe aus Dosen, verziert mit unterschiedlichen Motiven z.B. das Krümelmonster aus der Sesamstraße sind in dieser Projektarbeit entstanden.
Der Lehrerpult in der Klasse 7a wird mittlerweile sogar mit einem Stiftehalter aus einem alten langen Holzblock auf dem Dosen sowie eine Waschmittelverpackung stecken dekoriert, wo sich jeder an den darin enthaltenen Schreibutensilien bedienen kann. Eine Pinnwand aus einem alten Bilderrahmen und Hasendraht ist ebenfalls entstanden und kann nun für wichtige Informationen oder schöne Klassenfotos genutzt werden.
Die SchülerInnen waren immer motiviert und engagiert bei der Sache, auch wenn sie zwischendurch mit Problemen konfrontiert wurden und etwas nicht sofort funktionierte, wie sie sich das vorgestellt hatten. Dafür entwickelten sie jedoch immer individuelle Lösungen oder Alternativen, die schließlich die Projektarbeit wieder vorantreiben konnten. Das Projekt „Aus Alt mach Neu“ erwies sich als ein gelungenes Projekt um einerseits die Klassengemeinschaft durch Gruppenarbeiten zu stärken und andererseits den SchülerInnen eine Alternative zum herkömmlichen Unterricht zu bieten, der ihnen in Erinnerung bleiben wird. Mit dem Projekt ist sicherlich allen Beteiligten gelungen, ein Zeichen zu setzen, dass man nicht alles wegschmeißen muss, sondern dass man viele großartige neue Sachen aus alten Dingen herstellen kann.