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R.E.S.P.E.K.T schon für die Kleinsten

Runkler Grundschüler stärken ihre Sozialkompetenz

Die Anforderungen an unsere Kinder werden in unserer Gesellschaft immer komplexer. Kinder und Jugendliche haben immer seltener die Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen einzuüben, gerade in der Pandemie. Treten vermehrt Verhaltensauffälligkeiten auf, werden damit auch die Entwicklungschancen der betroffenen Kinder und Jugendlichen geringer, denn eine erfolgreiche Orientierung im Leben basiert darauf, sozial, selbständig und kompetent handeln zu können, innere Frustration und Widerstände zu erkennen, selbständig aufzuarbeiten und sich dennoch selbst und der eigenen inneren Haltung treu zu bleiben.


Dass auch die neuen SchülerInnen der 1. Klassen diese Verhaltensauffälligkeiten im sozialen Umgang miteinander zeigten, stellten die beiden Lehrerinnen Heide Körbel und Mirjam Meteling der Johann-Christian-Senckenberg Schule Runkel fest und wollten darauf schnell reagieren. Aufgrund der Pandemie hatten die SchülerInnen wenig Vorschularbeit und überhaupt wenig Zeit im Kindergarten verbringen können.


Auf der Suche nach externer Unterstützung stießen die Lehrerinnen glücklicherweise auf das Institut „Kopf und Herz“ aus Niederneisen. Und so startete im Dezember 2021 das Projekt „Sozialkompetenztraining“ an der Runkler Grundschule. Ziele des Projekts waren die Stärkung der Klassengemeinschaft, die Entwicklung von Umgangs- und Kommunikationsregeln, das Training von Aufmerksamkeit und Konzentration und die Förderung eines realistischen Selbstbildes.


Zunächst verschafften sich die beiden Coaches Daniela Gliem und Gunther Weber bei einem Hospitationstag einen Eindruck, um welche Problematik es speziell in den beiden 1. Klassen der Schule ging. An fünf Projekttagen im Abstand von ca. 3-4 Wochen erlernten die SchülerInnen dann spezielle Techniken, die ihnen helfen sollten, das Lernklima in der Klasse zu verbessern. Dabei erfolgten Übungen zu folgenden Bereichen, die sich aus dem Wort R.E.S.P.E.K.T ergeben. Dabei steht R für Resonanz, E für Erkenntnis, S für Selbstbewusstsein, P für Präsenz, E für Erzählen lassen, K für Kommunikation und T für Tun. Bei der Übung mit dem Catch Ball lernten die Kinder beispielsweise, wie man überhaupt erfolgreich eine Beziehung zum Gegenüber herstellt. Die Fahrstuhlübung verhalf den Kindern bei Unruhe und Nervosität wieder zu sich selbst zurückzukommen. Zur Stärkung des Selbstbewusstseins sollten die Kinder äußern, was sie gut können. Daran, dass manchen Kindern wenig einfiel, was sie gut können und sie viel mehr Dinge benannten, die sie nicht können, spürte man schon bei den Kleinen die Tendenz der Gesellschaft, den Fokus immer nur auf das zu legen, was schlecht läuft, was nicht klappt, was misslingt. „Wir sind leider auf die Fehler fokussiert. Wir schenken dem Negativen immer mehr Aufmerksamkeit als dem Positiven. Dabei gilt es aufmerksamer für die positiven Dinge in unserem Leben zu sein, dies gilt es zu trainieren,“ sagt Gunther Weber.


Um die Finanzierung des Projektes kümmerte sich der Schulverein der Johann-Christian-Senckenberg Schule. Die Vorsitzende Frau Sabrina Schulte zeigte sich sehr interessiert am Projekt und hospitierte sogar in der Schule. Die Gelder konnte der Schulverein über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ beantragen. Herr Daniel Fritsch, von der Koordinierungs- und Fachstelle „Vielfalt Runkel & Villmar“, der neben Frau Richard und Frau Döring (Federführendes Amt) für die Umsetzung des Bundesprogrammes auf kommunaler Ebene zuständig ist, zeigte sich begeistert, was mit Kindern im Grundschulalter alles möglich ist. Auch er besuchte die Schule und machte sich ein Bild darüber, wie Sozialkompetenztraining schon bei den Kleinsten aussehen kann.

 

Beim abschließenden Elternabend stellten Frau Gliem und Herr Weber das Projekt vor. In einem informativen, kurzweiligen Vortrag gaben sie wieder, welche Erfahrungen und Eindrücke sie gesammelt hatten. Auch die Lehrerinnen reflektierten ihre Erlebnisse mit den SchülerInnen. Frau Meteling berichtete: „Letzte Woche war es wieder sehr unruhig in der Klasse, ich selbst wurde immer unruhiger und auch meine Stimme wurde lauter, bis ein Schüler rief, ich solle doch einfach den Fahrstuhl machen. Da wusste ich, dass unser Sozialkompetenztraining gefruchtet hat.“

Die Eltern bekamen Strategien an die Hand, um auch im häuslichen Bereich Sozialkompetenz zu fördern und zu stärken. Im Austausch wurde schnell klar, dass das Projekt unbedingt fortgeführt werden soll. Schulleiter Ingo Nierfeld betonte, dass die Vermittlung von Sozialkompetenzen im Unterricht in der heutigen Zeit unabdingbar sei und dass es in der Schule nicht nur um Wissensvermittlung gehen darf. 


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