„Lernen braucht disruptive Elemente“, verkündet Murat Alpouz am pädagogischen Tag der Johann-Christian-Senckenberg-Schule. Dass Lernen und Schule an sich neu gedacht werden muss, ahnten alle 86 Lehrenden der drei Standorte Runkel, Villmar, Arfurt schon vorher. Zu verändert ist heute Kindheit und Jugend und daran ist nicht nur eine dreijährige Pandemie schuld. Die Gesellschaft stellt am Ende einer Schulzeit andere Anforderungen an die Jugendlichen von heute. Es geht um Methodik, um Digitalität, um Werte, die ein gutes Zusammenleben innerhalb der Gesellschaft ermöglichen.
An den radikalen Veränderungen, die der aus Darmstadt angereiste Referent aus seiner Schule berichtet, nimmt sich das Kollegium der JCSS ein Beispiel, geht jedoch kleinere Schritte.
Einen Tag lang diskutierten alle gemeinsam über veränderte Lernkultur, um Freiheit im Lernen, um individuelles Lernen im eigenen Tempo mit so viel Autonomie, wie für die Kinder gut ist, um andere Aufgabenformate. Bei all den angeregten Diskussionen lag der Fokus immer auf einem: dem Kind, dass der Senckenberg-Schule anvertraut wird. Es bleibt nicht bei Diskussionen, wenngleich ein Abschaffen von Noten von heute auf morgen aufgrund der systemischer Vorgaben des Kultusministeriums nicht geht. Dennoch werden innerhalb des Kollegiums veränderte Aufgabenformate und eine andere Prüfungskultur genauso angeregt diskutiert wie ein anderes Raumkonzept und andere Zeiten.
Alpoguz würdigt die sachlichen, leidenschaftlichen und dennoch sehr wertschätzenden und offenen an Bildung interessierten Diskussionen des Tages und resümiert am Ende seinen Eindruck, nach über 100 Pädagogischen Tage, die er mitgestaltet hat: „Noch nie gab es eine so tolle Vorbereitung wie heute, eine so tolle Arbeitsatmosphäre. Ich hab das Gefühl, ihr seid bereit!“
Sind wir! Wir gehen nächste Schritte, probieren aus, geben uns Chancen, Ideen gemeinsam zu entwickeln, begeben uns auf einen Weg, der geprägt ist, noch stärker auf das Individuum Kind zu schauen. Dass wir diesen tollen Referenten für diesen Tag einladen konnten, haben wir dem Schulverein zu verdanken, der uns beider Finanzierung unterstützt hat.