Im Rahmen des Themas „ South Africa“ war am 10.11.2022 Pfarrer Stefan Hippler im Englischunterricht der Klasse 10a zu Besuch. Er war schon zum zweiten Mal bei uns an der Schule und veranschaulichte an konkreten Beispielen und teilweise drastischen Videos und Erzählungen, wie sehr sich das Leben in Runkel von dem in den townships von Südafrika unterscheidet.
Stefan Hippler ist vor 25 Jahren als katholischer Pfarrer nach Kapstadt gegangen, vor 23 Jahren gründete er die Stiftung HOPE, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema HIV auseinandersetzt, das in Südafrika ein beherrschendes ist und vor allem Frauen betrifft.
Nachdem Herr Hippler ein paar allgemeine Daten zu Größe und Bevölkerung des riesigen Landes genannt hat, berichtete er über das tägliche Leben, das von Armut, Gewalt und Drogen geprägt ist.
„Mit Drogen tut das Leben nicht mehr so weh“. (Zitat Stefan Hippler)
Kinder gehen nicht zur Schule, das jüngste Straßenkind, das dieses Jahr aufgegriffen wurde ist 4 Jahre alt. Die Schule wird eigentlich nur genutzt, wenn man wenigstens eine Mahlzeit am Tag haben möchte, denn das Schulessen ist subventioniert.
Es gibt wesentlich mehr Menschen, die nicht arbeiten als solche, die in Lohn und Brot sind. Gangs beherrschen die townships, und nicht selten arbeitet die Polizei mit ihnen zusammen.
Stefan Hippler machte den Schüler/-innen sehr deutlich, wie sehr das Leben in Südafrika sich vom behüteten Leben hier unterscheidet und dass es dort nicht nur tolle Landschaften und die „Big Five“ gibt, sondern auch riesige gesellschaftliche Probleme, die kaum zu lösen sind.
Für HOPE ist Herr Hippler auf der ganzen Welt unterwegs, er macht sehr eindringlich auf die Probleme aufmerksam und sammelt im Rahmen von Charity Veranstaltungen Geld, mit dem zB Schulen und Krankenhäuser unterstützt werden, letztere besonders bei ihrem Kampf gegen AIDS.
Zusammen mit der bayrischen Staatskanzlei hat HOPE einen Campus, bestehend aus einer Krankenstation, wo vor allem werdende Mütter bis nach der Geburt begleitet werden, einem Kindergarten und einer Schule errichtet. Zusätzlich wird versucht, durch ein großes Netzwerk junge Menschen in Berufe zu bringen und später an Firmen zu vermitteln.
Für seinen unermüdlichen Einsatz erhielt Pfarrer Hippler 2021 das Bundesverdienstkreuz.
Die Schüler/-innen der 10a hörten sehr aufmerksam zu, hatten noch die Gelegenheit, einige Fragen zu stellen, aber die zwei Stunden vergingen sehr schnell. Es war auch ein anderer, ein authentischer Englischunterricht…